Linux-Café + Linux-Workshops
Linux-Café
Im Linux-Café helfen wir dir dabei, auf deinem Rechner oder Notebook ein aktuelles, sicheres, quelloffenes und kostenloses Betriebssystem zu installieren. So kannst du deine Hardware länger sicher nutzen und wirst unabhängig von kommerziellen Betriebssystemen von Microsoft, Apple und Co.
Die nächsten Linux-Café-Termine findest du hier.
Eine Anmeldung ist nicht nötig, komm einfach vorbei!
Wenn du vorab schon Fragen hast, zum Beispiel weil du spezielle Programme oder Peripheriegeräte benötigst, kannst du uns gerne per mail kontaktieren: linux@reparaturcafe-esslingen.de
Linux-Workshops
Alle Gäste des Linux-Cafés und natürlich auch alle anderen, die sich für Linux interessieren, sind herzlich eingeladen zu den weiterführenden Linux-Workshops, die der Makerspace Esslingen veranstaltet.
Aktuelle Infos dazu gibt es auf Makerspace Esslingen, für die Workshops ist eine Anmeldung unter linuxcafe@makerspace-esslingen.de nötig.
Die nächsten Workshop-Termine findest du ebenfalls hier.
Neugierig geworden? Hier findest du weitere Infos zum Linux-Café und zu Linux allgemein:
Linux-Café – der Hintergrund:
Wer Computer nutzt kann ein Lied davon singen: das vorinstallierte Betriebssystem wird irgendwann nicht mehr mit Sicherheitsupdates versorgt. Die neue Version ist jedoch deutlich ressourcenhungriger und lässt sich daher auf dem Gerät nicht komfortabel nutzen oder sie verweigert gleich von vornherein die Installation. Der nun plötzlich „alte“ Rechner wird ausgemustert, ein Neugerät wird angeschafft – wiederum mit kommerziellem Betriebssystem von Apple, Google oder Microsoft, und dasselbe Spiel beginnt von Neuem: eine endlose Spirale der Geld- und Ressourcenverschwendung.
Dabei gibt es eine einfache Alternative: die Weiternutzung des vorhandenen Geräts mit einem kostenlosen, freien und sicheren Betriebssystem, das selbst auf über 10 Jahre alten Geräten ein komfortables und produktives Arbeiten ermöglicht: Linux.
Wir alle nutzen Linux täglich und vielfach, jedoch oft ohne es zu wissen. Ob im WLAN-Router, im Smart-TV, im Internetserver oder in der Motorsteuerung des Autos: wo es auf Effizienz und verlässliches Funktionieren ankommt, ist sehr oft Linux im Einsatz. Nicht zuletzt basiert Android, das Betriebssystem von rund zwei Dritteln aller Smartphones weltweit, ebenfalls auf Linux.
Als quelloffenes, freies und kostenloses Betriebssystem kann Linux ohne Lizenzzahlungen beliebig angepasst werden. Daher existieren unzählige Linux-Varianten für buchstäblich jeden gewünschten Einsatzzweck, so auch für heimische, etwas in die Jahre gekommene PCs und Notebooks.
Deshalb unterstützen wir unsere Gäste bei der Installation einer aktuellen, anwenderfreundlichen Linux-Distribution. Damit können die Geräte länger und sicher weitergenutzt werden und tragen direkt dazu bei, die beschriebene Spirale der Ressourcenverschwendung zu durchbrechen.
Bessere Datensicherheit und mehr Schutz für persönliche Daten sind weitere, positive Nebeneffekte des Umstiegs auf Linux.
Infos zum Ablauf des Linux-Cafés
- Bevor wir ein neues Betriebssystem auf deinem Gerät installieren hast du die Möglichkeit, das Linux-Betriebssystem auf bereitstehenden Demo-Rechnern anzuschauen und auszuprobieren.
- Bitte sichere vor deinem Besuch im Linux-Café alle wichtigen persönlichen Daten. Am schnellsten geht das auf einem USB-Stick oder einer externen Festplatte. Solltest du Probleme damit haben, können wir dir vor Ort dabei helfen. Allerdings kann die Datensicherung unter Umständen sehr lange dauern (bis zu mehreren Stunden) und damit den zeitlichen Rahmen des Linux-Cafés sprengen.
- Wenn du spezielle Programme und Dateien verwendest (z.B. CAD-Programme, Grafik- und Bildbearbeitungssoftware, Notensatzprogramme, selbst erstellte Musikdateien…) oder spezielle, gekaufte Programme nutzt, solltest du dich vor einem Umstieg informieren,
- welche Programmalternativen es unter Linux gibt
- ob von den bisher genutzten Programmen browserbasierte Web-Versionen existieren
- und, ganz wichtig: ob deine vorhandenen Daten in einem offenen bzw. frei konvertierbaren Format vorliegen.
- Eventuell sind in diesen Fällen noch einige vorbereitende Schritte nötig, damit du nach dem Umstieg auf Linux reibungslos weiterarbeiten kannst.
- Stelle sicher, dass du alle deine wichtigen Passwörter kennst und gesichert hast (vor allem für Mailkonten und Cloudspeicherdienste, aber auch für andere Mitglieds- oder Kundenaccounts). Passwörter, die du nicht regelmässig von Hand eingibst und die nur im Browser oder in anderen Programmen gespeichert sind, können möglicherweise nach einem Umstieg nicht mehr verfügbar sein!
- Bitte überlege dir schon vorab ein gutes, sicheres Passwort für deinen Rechner. Du wirst es bei der Installation benötigen.
- Bitte bring etwas Zeit mit, denn je nach Andrang kann es zu Wartezeiten kommen. Die Installation selbst wird ungefähr eine halbe bis eine Stunde in Anspruch nehmen, einschliesslich Vor- und Nachbereitung musst du mit ungefähr zwei Stunden rechnen. Die Wartezeit kannst du dir in unserer Café-Lounge verkürzen und mit Leckereien, die von foodsharing bei Esslinger Bäckereien gerettet wurden.
- Vor der Installation füllen wir gemeinsam mit dir einen kleinen Fragebogen aus um einige Details zu klären und um zu sehen, welche Programme du genau benötigst. Einige davon werden wir nach der Basisinstallation gemeinsam mit dir nachinstallieren und dir dabei zugleich eine kleine Einführung in dein neues Betriebssystem geben.
- Falls dein Rechner noch eine klassische Festplatte (HDD) hat empfehlen wir, auf eine neue, schnellere Festplatte (SSD) umzusteigen, das macht sich bei der Performance deutlich bemerkbar. Du kannst du entweder selbst eine mitbringen oder bei uns eine zum Selbstkostenpreis erwerben, wir haben immer einige SSDs vorrätig (500GB, SATA). Egal ob mitgebracht oder von uns gekauft, wir bauen die neue Festplatte gerne für dich ein.
- Wenn du deinen Rechner mit mehr Arbeitsspeicher (RAM) ausstatten möchtest, kontaktiere uns am besten vorab, auch dabei unterstützen wir dich gerne.
- Egal zu welchem der genannten Punkte du noch Fragen hast: wir helfen dir gerne weiter, schreib uns einfach unter linux@reparaturcafe-esslingen.de
Technische Infos zum Umstieg auf Linux
Wir verwenden aktuell diese beiden Linux-Distributionen:
Linux Mint 21 XFCE Edition
(64 bit, für aktuelle Rechner, bis ca. 10-12 Jahre alt)
Projektseite der Distribution
Download der .iso-Datei
Prüfsumme SHA256 für die ISO-Datei: sha256sum.txt
GPG-Schlüssel zu sha256sum.txt: sha256sum.txt.gpg
alternativ:
Debian 12 XFCE
(32 bit, für ältere Rechner, Alter ab ca. 12-15 Jahren)
Projektseite der Distribution
Download der .iso-Datei
Prüfsumme SHA256
Prüfsumme SHA512
Hier findest du Infos darüber, ob dein Gerät problemlos mit Linux läuft:
www.linux-hardware.org (englischsprachig)
Hier findest du Infos darüber, wieviel Arbeitsspeicher (RAM) dein Gerät mit Linux verwenden kann. Nachschauen lohnt sich, denn das kann deutlich mehr sein als mit dem bisher installierten Betriebssystem!
www.compuram.de
www.speicher.de
Do It Yourself
nach unserer Erfahrung lässt sich das aktuelle Linux Mint auf ungefähr 80% aller Rechner / Notebooks / Computer / Laptops problemlos von DVD oder USB-Stick installieren und läuft danach ohne individuelle Anpassungen oder weitere Nacharbeiten “out of the box”!
Ob das für andere Linux-Distributionen ebenso gilt wissen wir nicht, deshalb beziehen wir uns an dieser Stelle nur auf Linux Mint.
Es spricht also nichts dagegen, dass du dir von der oben angegebenen Projektseite eine iso-Datei herunterlädst und damit einen bootfähigen USB-Stick erzeugst oder -noch einfacher- eine Installations-DVD aus einer aktuellen Linux-Zeitschrift verwendest und loslegst!
Um dir Frust und Fehlversuche zu ersparen solltest du allerdings vorab dafür sorgen, dass dein Rechner einige Grundvoraussetzungen erfüllt.
Als Erstes solltest du herausfinden, was für ein Prozessor (CPU) in deinem Rechner verbaut ist: PCs und Notebooks jeden Alters mit Prozessor von Intel oder AMD laufen üblicherweise problemlos unter Linux, ebenso “mittelalte” Apple-Geräte mit Intel-Prozessor. Alte Apple-Geräte mit Motorola-Power-PC-Prozessor sind schwieriger, aber oft machbar. Neue Apple-Geräte mit Apple-Silicon-Prozessor sind (noch) problematisch, da diese Prozessorarchitektur noch kaum unterstützt wird. Geräte mit ARM-Prozessor (vor allem Tablets oder Convertibles wie z.B. manche Microsoft-Surface-Modelle) sind grundsätzlich problematisch und oft unmöglich unter Linux zu betreiben, ausser sie sind von vornherein ausdrücklich dafür vorgesehen (Ein-Platinen-Rechner wie z.B. RaspberryPi).
Wenn du denkst dass dein Rechner für eine Do-It-Yourself-Installation in Frage kommt musst du als Nächstes einige Einstellungen im BIOS (Basic Input Output System) deines Rechners überprüfen und eventuell anpassen. Das BIOS ist ein kleiner, fest einprogrammierter Bereich auf dem Rechner, in dem einige grundlegende Verhaltensweisen des Rechners festgelegt sind und der direkt nach dem Anschalten abgearbeitet wird – noch vor dem Booten des Betriebssystems. Die Information mit welcher Tastenkombination du dort hinkommst musst du im Netz suchen, da der Weg bei jedem Mainboard- oder Notebook-Hersteller und teilweise sogar von Modell zu Modell etwas unterschiedlich ist. Einfach die Suchmaschine deiner Wahl nach “BIOS [exaktes Rechner- /Mainboard-Modell] key combination” fragen.
Wenn du mithilfe der richtigen Tastenkombination das BIOS “betreten” hast, schau dich erstmal in Ruhe um: es ist textbasiert, meistens sehr nüchtern gehalten und hat eine klassische Menüstruktur in der du nur mit der Tastatur navigierst. Die möglichen Aktionen und die Funktionen der einzelnen Tasten sind direkt auf jeder Menüseite aufgelistet. Es ist immer englischsprachig.
Achtung: Da noch kein Betriebssystem gestartet ist gilt für die Navigation im BIOS grundsätzlich die amerikanische Tastaturbelegung, das bedeutet dass z.B. Plus- und Minus-Taste nicht an der selben Stelle sind wie gewohnt!
Neuere BIOS-Varianten haben teilweise eine grafische Oberfläche und unterstützen auch Mausaktionen. Alle Änderungen die du im BIOS vornimmst werden erst übernommen, wenn du das BIOS mit der Option “Save and Exit” (“Speichern und Beenden”) oder ähnlich wieder verlässt. Wenn du nicht bewusst etwas an den Einstellungen ändern möchtest solltest du beim Verlassen des BIOS deshalb immer die Option “Exit and discard changes” (“Beenden und Änderungen verwerfen”) oder ähnlich wählen um sicherzugehen, dass du nicht versehentlich irgendeine Änderung vornimmst.
Achtung:
Änderungen in den BIOS-Einstellungen können zwar die Hardware nicht beschädigen, sie können aber sehr wohl dafür sorgen, dass ein installiertes Betriebssystem nicht mehr bootbar ist und auf vorhandene Daten nicht mehr zugegriffen werden kann!
Stelle deshalb sicher – und zwar !!bevor!! du die unten beschriebenen Änderungen am Rechner oder im BIOS vornimmst – dass die auf dem betreffenden Rechner vorhandenen Daten gesichert sind (und dass die Sicherung / das Backup / das installierte Betriebssystem auch tatsächlich wiederhergestellt werden kann!) oder dass es kein Problem ist wenn die auf dem Rechner vorhandenen Daten und die installierten Betriebssysteme verloren gehen.
Kein Backup, kein Mitleid!
Nun zu den nötigen und/oder empfohlenen Voraussetzungen (wir haben gute Gründe für jede dieser Empfehlungen, darauf näher einzugehen würde aber den Rahmen hier sprengen. Falls dich die Hintergründe interessieren können wir uns gerne beim nächsten Linux-Café darüber unterhalten):
- Stelle sicher, dass die auf dem betreffenden Rechner vorhandenen Daten gesichert sind (und dass die Sicherung / das Backup / das installierte Betriebssystem auch tatsächlich wiederhergestellt werden kann!) oder dass es kein Problem ist wenn die auf dem Rechner vorhandenen Daten und die installierten Betriebssysteme verloren gehen, bevor du Änderungen am Rechner oder im BIOS vornimmst.
- Falls im Rechner mehrere Festplatten verbaut sind, dann solltest du alle entfernen bzw. zeitweise ausstecken auf die du NICHT installieren willst. Du kannst sie nach erfolgreicher Installation wieder ans System anschliessen, Linux wird sie problemlos erkennen und einbinden.
- Entferne alle Peripheriegeräte ausser Tastatur, Maus und Bildschirm und alle Steckkarten / Erweiterungskarten ausser der Grafikkarte.
- Benutze Tastatur und Maus mit Kabel (USB), keine mit Bluetooth / Funk.
- Gehe nun ins BIOS des Rechners und überprüfe, ob dort irgendwelche Passwörter gesetzt sind. Wenn nicht – wunderbar. Wenn ja, und du kennst sie – alles gut. Wenn welche gesetzt sind und du sie nicht kennst, dann kannst du wahrscheinlich nicht alle der nötigen und/oder empfohlenen Änderungen umsetzen und die Chancen auf eine erfolgreiche Linux-Installation sinken.
- Überprüfe im BIOS, ob der Rechner für das Booten vom optischen Laufwerk (CD/DVD) und/oder von einem USB-Laufwerk eingerichtet ist. Falls nicht, dann musst du diese Option aktivieren.
- Setze für die Installation USB-Laufwerke und optisches Laufwerk an den Anfang der Bootreihenfolge, vor HDD (interne Festplatte). Nach erfolgreicher Installation kannst du das wieder ändern, wenn du möchtest.
- Die Option “Secure Boot” solltest du in jedem Fall deaktivieren. (ACHTUNG: nach einer Änderung dieser Einstellung sind eventuell installierte Betriebssysteme nicht mehr bootbar!)
- Als Boot-Modus muss entweder “BIOS”, “Legacy” oder “UEFI and Legacy” eingestellt sein. Die Einstellung “UEFI” oder “EFI Boot” ist nicht zu empfehlen. (ACHTUNG: nach einer Änderung dieser Einstellung sind eventuell installierte Betriebssysteme nicht mehr bootbar!)
- Falls das BIOS anbietet, eine Priorität für “EFI/UEFI Boot” und “BIOS/Legacy Boot” auszuwählen, wähle “BIOS/Legacy Boot” als erste Priorität.
- Falls möglich deaktiviere auch Einträge die “TPM” (Trusted Platform Module) betreffen. (ACHTUNG: nach einer Änderung dieser Einstellung sind eventuell installierte Betriebssysteme nicht mehr bootbar!)
- Die erwähnten Einstellungsoptionen sind – je nach BIOS-Typ – teilweise logisch voneinander abhängig, es ist also möglich dass sie nur in einer anderen Reihenfolge geändert werden können als hier angegeben.
- Verlasse das BIOS und speichere dabei deine Änderungen mit der Option “Save and Exit” oder ähnlich.
- Starte den Rechner neu, gehe wieder ins BIOS und setze es auf die Werkseinstellungen zurück (Option “default configuration” oder ähnlich).
- Starte den Rechner nochmal neu, gehe wieder ins BIOS und überprüfe, ob alle Änderungen aus den Punkten 5. bis 11. das Zurücksetzen überstanden haben. Falls nicht musst du die entsprechenden Einstellungen nochmal ändern.
- Verlasse das BIOS und speichere dabei deine Änderungen mit der Option “Save and Exit” oder ähnlich.
- Nun sollte dein Rechner von einer eingelegten Installations-DVD oder einem eingesteckten, bootfähigen USB-Stick in ein Linux-Livesystem booten können, aus dem du dann die Installation auf die Festplatte startest.
- Für die Installation von Linux Mint kannst du diesem Guide folgen.
Falls du danach nicht über einen funktionierenden Linux-Rechner freuen kannst, dann gehört dein Rechner leider zu den restlichen 20% und ihr beide seid beim nächsten Linux-Café herzlich willkommen!
Programmalternativen unter Linux zu unfreien Programmen aus der Microsoft-Welt
www.alternativeto.net (englischsprachig)
Hier kannst du prüfen, welche freien Alternativen es unter Linux für unfreie Programme aus der Microsoft- und Apple-Welt gibt.
Einfach auf der Seite ins Suchfenster den Namen des unfreien Programms eingeben das du ersetzen möchtest, den richtigen Treffer anklicken, und dann gleich unter dem Programmsymbol in den Tab “Alternatives to …” wechseln.
Hilfe finden
Du hast Fragen oder Probleme mit deiner Linux Mint-Installation oder einer anderen Linux-Distribution? Hier findest du Hilfe und Unterstützung in deutschsprachigen Foren und Wikis:
https://ubuntuusers.de
https://wiki.ubuntuusers.de
https://www.linuxmintusers.de
https://www.linuxforen.de